Mertinger Höll

Der Schutz der Tiere in freier Natur war schon früh ein wichtiges Anliegen des Augsburger Tierschutzvereins. Begonnen hatte alles in 60er Jahren mit dem Erwerb der „Mertinger Höll“.
Vorausgegangen war der gemeinsam mit BUND Naturschutz und anderen Organisationen organisierte Widerstand gegen Großprojekte im Donauried. Die Tier- und Naturschützer wandten sich insbesondere gegen das geplante Atomkraftwerk Pfaffenhofen und später gegen die Magnetschwebebahn. Ebenso kritisierten damalige Vorstände und Mitglieder die zunehmende Entwässerung durch Gräben und Drainagen und die steigende intensive Nutzung der Feuchtwiesen durch die Landwirtschaft.
Der Tierschutzverein kaufte konsequent Flächen auf und begann mit Maßnahmen zur Wiedervernässung, Entbuschung und Pflege durch Mahd. Das „Höllhäusel“, eine landschaftlich eingebundene Scheune mitten in der Flur diente als Schutz- bzw. Geräteraum und als Sammelpunkt für Führungen für die Mitglieder und die Bürger der Gemeinden rundum. Die Renaturierung wurde schon damals sehr positiv aufgenommen.
Bis Ende der 70er Jahre waren erhebliche Flächen für den Naturschutz gesichert. Der Tierschutzverein übergab die Grundstücke an den örtlichen BUND Naturschutz. Heute gehört die „Höll“ dem Landkreis. Der Tierschutzverein hat mit der “ Mertinger Höll“ ein Tier- und Naturschutzgebiet von heute europäischem Rang gerettet und gesichert. Das ca. 150 ha große FFH-Gebiet ist die Heimat für Brachvögel, Bekassinen, Kiebitze, Rohrsänger, Blaukehlchen und seltene Greifvögel geblieben.